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Emotionale Kompetenzen in speziellen Anwendungsgebieten |
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Emotionale Kompetenzen
k�nnen in verschiedenen Bet�tigungsfeldern, Situationen oder
Problemstellungen eine wichtige Rolle spielen. Die folgenden
Beispiele sollen zeigen, inwiefern Emotionale Kompetenzen bei
allt�glichen Gegebenheiten im Berufsleben von Bedeutung sind.
Entscheidungsfindung
Das allt�gliche F�llen von Entscheidungen erfordert von uns
die F�higkeit, Situationen zu analysieren und viele Parameter
gleichzeitig zu ber�cksichtigen. Die Bedeutsamkeit von Logik
und traditioneller Intelligenz (IQ) steht au�er Frage. Gleichwohl
beweisen wissenschaftliche Untersuchungen, wie wichtig Emotionen
bei der Entscheidungsfindung sind. So nutzen Menschen im Laufe
ihrer Entwicklung allt�gliche Erfahrungen, um Verbindungen zwischen
positiven Gef�hlen und bestimmten Situationen bzw. Ereignissen
aufzubauen. Umgekehrt entstehen auch Verbindungen zwischen anderen
Situationen bzw. Ereignissen mit negativen Gef�hlen wie �ngstlichkeit
(welche z.B. an Unsicherheit gekoppelt ist) oder Traurigkeit
(die z.B. mit dem Verlust verbunden wird). Diese Verbindungen
zwischen den Emotionen und den k�rperlichen Empfindungen sowie
den Situationen bzw. Ereignissen gestatten dem Individuum, zumindest
teilweise die Folgen seiner Handlungen und Entscheidungen vorherzusagen.
Das bedeutet, dass die Erh�hung der Sensibilit�t, der Aufmerksamkeit
gegen�ber jenen k�rperlichen Signalen, ad�quatere Entscheidungen
zur Folge h�tte.
Kommunikation
Eine erfolgreiche Unterhaltung h�ngt nicht nur von der Wortwahl,
sondern auch von gewissen �Feinheiten� und non- verbalen Signalen
zwischen den Gespr�chspartnern ab. W�rde man z.B. die emotionale
Anspannung des Gespr�chspartners w�hrend einer Verhandlung aufgrund
eines leichten Zitterns seiner Stimme erkennen, k�nnte dies
hilfreich f�r das Ausgehen der Verhandlung sein. Je nach Sachlage
k�nnte man den Partner entweder beruhigen, um die Diskussion
weiterzuverfolgen, oder im anderen Fall, sein Unwohlsein verst�rken,
um von der Situation zu profitieren. Manchmal ist es sinnvoll,
sich seines �rgers bewusst zu werden, und diesen dann auch in
angemessener Weise auszudr�cken. So k�nnte man den anderen die
eigene Unzufriedenheit vermitteln, und dadurch effiziente und
produktive berufliche Beziehungen beibehalten. Es ist jedoch
ebenso wichtig, �rger gegen�ber seinem Vorgesetzten nicht zu
stark zu �u�ern, um mit diesem keinen heftigen Konflikt heraufzubeschw�ren.
Andererseits kann gem��igt ge�u�erter �rger gegen�ber einem
Kollegen, der seinen Teil der Arbeit nicht erledigt hat, hilfreich
sein, um in Zukunft die Zusammenarbeit zu verbessern.
Konfliktregulierung
Ob sich das Zuspitzen eines Konfliktes verhindern l�sst, h�ngt
wesentlich davon ab, inwieweit man die eigenen Gef�hle modulieren
und so auch die Emotionen des Gespr�chspartners verringern oder
ver�ndern kann. Dazu ist es n�tig, den eigenen Gef�hlszustand
zu erkennen, sich also der verbalen Signale (Klang der Stimme
und Beleidigungen) und der non- verbalen Informationen (Blicke,
aggressives k�rperliches Geb�rden) bewusst zu sein, und diese
auch richtig zu deuten. Dar�ber hinaus entstehen h�ufig Konflikte,
weil f�r ein und dasselbe Ereignis unterschiedliche Ursachen
gesehen werden. Aber auch weil einer Person gewisse Motive zugeschrieben
werden, wenn sie in einer bestimmten Weise handelt. So k�nnte
z.B. ein Kollege �rgerlich auf Sie sein, weil er/sie glaubt,
dass Sie absichtlich ein entscheidendes Treffen nicht organisiert
h�tten, wodurch er/sie nun einen wichtigen Kunden verloren hat.
W�rde er/sie die Situation mit Abstand betrachten, k�nnte er/sie
auch Ihre Gedanken und Ihre Perspektive einbeziehen. Dadurch
erg�be sich ein ganz neues Verst�ndnis der Lage. In diesem speziellen
Fall, k�nnte er/sie etwa erkennen, dass Sie aufgrund seiner/ihrer
Darstellung annahmen, dass die Angelegenheit nicht so wichtig
oder dringend gewesen sei. Kulturelle Unterschiede k�nnen der
Grund f�r solche Missverst�ndnisse sein. So hat er/sie ruhig
und indirekt auf seine/ihre franz�sische Art formuliert: �Ich
w�re Ihnen sehr verbunden, wenn Sie ein Treffen mit dem Kunden
X vereinbaren k�nnten, so es Ihnen keine Umst�nde macht.� Bei
dieser Formulierung haben Sie als Deutschsprachiger verstanden,
dass es sich nicht um eine wichtige, dringende Aufgabe handelt,
sondern um etwas, was in den n�chsten Wochen zu erledigen sei.
Sie h�tten eine direktere Art und eine andere Stimmlage verwendet,
um der Dringlichkeit Ausdruck zu verleihen. Dieses Beispiel
macht deutlich, dass es problematisch w�re, die �u�erungen anderer
ausschlie�lich aufgrund eigener Ausdrucksregeln und des eigenen
Interaktionsstils zu interpretieren. Die F�higkeit, den Gef�hlsausdruck
anderer und damit deren Intentionen zu verstehen, ist in Konfliktsituationen
essentiell. Dies trifft besonders zu, wenn es sich um Personen
mit unterschiedlicher sozialer oder kultureller Herkunft handelt,
bei denen sehr verschiedene Regeln des Emotionsausdrucks gelten.
Gruppendynamik
Ein Team, dessen Mitglieder �ber hohe Emotionale Kompetenzen
verf�gen, ist nicht automatisch emotional kompetent. Ein Team,
wie jede andere soziale Gruppe, entwickelt einen eigenen Charakter,
denn ein Ganzes ist stets mehr als die Summe seiner Teile. Laut
Organisationspsychologen sollten Gruppen Emotionale Kompetenzen
auf drei Stufen entwickeln: innerhalb der Gruppe zwischen den
einzelnen Mitgliedern, als Gruppe zu sich selbst, und als Gruppe
gegen�ber anderen internen Gruppen (z.B. andere Abteilungen)
und gegen�ber Au�enstehenden der Organisation (z.B. Kunden).
Nur wenn sich die einzelnen Mitglieder wohlf�hlen, kann das
Bed�rfnis der Gruppenmitglieder nach Vertrauen, einer Gruppenidentit�t
und einem leistungsf�higen Team zufriedengestellt werden. So
sollte man auch denjenigen zuh�ren, die von der Mehrheit abweichende
Ansichten vertreten. Es sollten diejenigen Mitglieder getadelt
werden, die die Normen der Gruppe nicht beachten, und diejenigen
unterst�tzt werden, die Sorgen haben. Teams entwickeln auch
ein sogenanntes �emotionales Klima�. So sehen manche Gruppen
prinzipiell pessimistisch in die Zukunft, wenn auch die meisten
Mitglieder einzeln durchaus optimistisch eingestellt w�ren.
Gruppenmitglieder richten ihre Aufgaben danach aus, wie diese
dem Funktionieren ihrer Gruppe helfen oder schaden k�nnten.
Ein schlechtes Klima im Team kann dadurch entstehen, dass die
Gruppenleistung geringer ist als die einzelner Mitglieder. Ob
und warum es innerhalb einer Gruppe Probleme gibt, l�sst sich
am ehesten durch Au�enstehende beurteilen. Zudem m�ssen Teams
innerhalb einer Organisation h�ufig miteinander interagieren.
Dabei k�nnte es passieren, dass eine Gruppe mit zu gro�em Selbstbewusstsein
und zu hoher Effizienz, die Bed�rfnisse anderer Gruppen nicht
mehr ber�cksichtigt, und dadurch nicht mehr im Sinne der Organisation
handelt.
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