Neue Qualitäten und vermehrte «Burnouts» am Arbeitsplatz
Mit den fortschreitenden technischen Neuerungen neuern sich langsam aber sicher auch die Sitten und Gepflogenheiten an den Schweizer Arbeitsplätzen. Den Arbeitnehmenden werden mehr Freiräume, Selbstmanagement und Verantwortung zugesprochen, Ansprüche an die «Work-Life-Balance» und die Arbeit im «Homeoffice» haben Einzug gehalten in modernen Firmenkulturen. Am modernsten ist der Arbeitsplatz mit dem «Daten-Clouding» nun einfach dort, wo man mit dem Laptop selbst gerade ist und sich die benötigten Daten einfach vom Firmenserver zieht.
Was früher «Vitamin B» hiess und doch eher diskret zum Einsatz kam, wurde später zum unumgänglichen «Netzwerken» und heisst heute in der Social Media sogar «Freundschaft». Gemeint sind seit jeher meist Beziehungen zu Kollegen – im Wandel der modernen Zeit. Der Job sickert vermehrt in unseren persönlichen Bereich ein und bildet mit dem Sozialleben eine Schnittstelle zwischen Privat- und Arbeitsleben. Die neue Freiheit fordert ihren Tribut. Stets gute Laune im Team, ständige Einsatzbereitschaft und Erreichbarkeit scheint vielen Arbeitnehmenden der Dank an den Chef zu sein. Und ein Versuch zum Erhalt des Arbeitsplatzes in wirtschaftlich rauen Zeiten. Hier eine deutliche Linie zwischen Arbeit und Freizeit zu ziehen und konsequent für den Feierabend abzuschalten fällt vielen immer schwerer; muss in der neuen Job-Situation vielfach erst gelernt werden. Sonst drohen den Arbeitnehmern, trotz der freundschaftlichen Arbeitsatmosphäre und der vielen Freiräumen, vielerorts Stress und Ausgebranntsein.
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