Was tun, wenn das Gespräch nicht erfolgreich war

Sie waren sich so sicher, das Vorstellungsgespräch perfekt gemeistert zu haben und doch scheitern Sie in der letzten Runde des langwierigen Rekrutierungsprozesses. Die Frustration ist riesig, aber lassen Sie sich nicht von einem Gefühl der persönlichen Niederlage übermannen. Es geht jetzt darum, das richtige Gleichgewicht zwischen Relativierung und objektiver Kritik zu finden. Vergessen Sie nicht, dass Sie für eine Stelle – und nur für eine einzige – abgewiesen worden sind und dass dies keine Ablehnung Ihrer Person bedeutet. Nutzen Sie diese Absage ­vielmehr, um herauszufinden, was den Ausschlag für die negative Entscheidung gegeben hat und passen Sie Ihr Handeln ent­sprechend an.

Sie können jetzt den Personalverantwortlichen kontaktieren, der Ihnen die Absage erteilt hat. Nicht, um sich bei ihm über die Absage zu beklagen, sondern damit Sie mit seiner Hilfe erkennen, was Sie bei Ihren zukünftigen Vorstellungsgesprächen ändern müssen. Stellen Sie klar, dass Sie seine Entscheidung nicht in Frage stellen, dass es für Sie aber nützlich wäre, zu verstehen, an welchen Punkten Sie sich noch verbessern können. Hören Sie ohne zu murren oder sich zu rechtfertigen zu, was Ihr Ge­sprächspartner Ihnen zu sagen hat und bedanken Sie sich für das Feedback.

Erstellen Sie dann gestützt auf diese Einschätzung einen Aktionsplan für Ihre nächsten Vorstellungsgespräche. Berücksichtigen Sie dabei z. B. folgende Punkte:

  • Erweitern und nutzen Sie Ihr Beziehungsnetz: Erwähnen Sie gegenüber allen Personen, die Sie kennenlernen und allen Ihren Freunden, dass Sie eine neue Stelle oder eine neue Karrierechance suchen. So werden Sie bestimmt bald zahl­reiche Informationen erhalten. Erstellen Sie eine Liste der Personen, die Ihnen geholfen haben, zu denen Sie im Laufe der Jahre eine gute Beziehung aufgebaut haben und die Sie gut kennen. Dadurch zeigt sich, welche Personen Sie im Hinblick auf ­Karrieremöglichkeiten kontaktieren können.
  • Spielen Sie Vorstellungsgespräche durch: Mit Freunden, Fachpersonen oder Stellenvermittlungen. Je mehr Sie üben, desto sicherer werden Sie sich fühlen. Bereiten Sie vor einem Vorstellungsgespräch eine Liste mit Fragen vor, die der Arbeit­geber Ihnen stellen könnte. Üben Sie sich darin, auf diese Fragen zu antworten, indem Sie Ihre Erfahrungen und bisher Erreichtes einbringen. Bitten Sie einen Freund, Ihnen knifflige Fragen zu stellen, damit Sie üben können, möglichst geschickt darauf zu antworten.
  • Vergessen Sie die Nachbereitung Ihrer Bemühungen nicht: Auch die langweiligsten Aspekte der Stellensuche – das Aufarbeiten von Telefonanrufen oder das Verschicken von Dankesbriefen nach einem Vorstellungsgespräch – sind wichtige und manchmal sogar entscheidende Schritte, um eine Stelle zu finden.

Zeigen Sie, dass Sie sich bei Hindernissen anpassen können. Betrachten Sie solche als zu lösende Probleme und nicht als ungerechte und unüberwindbare Fallen. Diese ersten Absagen sind eine Chance, über sich selbst hinauszugehen und zu erkennen, wie man mit Hindernissen umgeht. Lernen Sie daraus fürs Leben! Später werden Sie immer wieder ähnliche Situationen meistern müssen, insbesondere bei der Arbeit: Wenn z. B. ein Projekt, das Ihnen am Herzen liegt, von Ihren Vorgesetzten nicht gebilligt wird oder wenn man Ihnen eine Beförderung oder einen Aufstieg verweigert.

Es ist wichtig, zu erkennen, dass die Stellensuche eine Beschäf­tigung an sich ist und mehr Zeit in Anspruch nehmen kann, als Sie ursprünglich gedacht hatten. Es kann mehrere Monate dauern, bis man die „richtige“ Stelle gefunden hat. Und vergessen Sie eines nicht: Geduld ist die Mutter aller Tugenden – eines ­Tages wird sich Ihre Geduld bestimmt auszahlen.