Auslandsaufenthalt vs. Komfortzone Schweiz
Was den Schweizer Studierenden und Berufseinsteigern bislang eines der höchsten beruflichen Ziele war, verliert plötzlich mehr und mehr an Bedeutung: Der Ausbau der Karrierelaufbahn im Ausland. Laut der kürzlich veröffentlichen Studie von Universum Communications ist für nur noch 35 der Befragten massgeblich, dass sie in ihrem international tätigen Unternehmen die konkrete Option auf eine Auslandskarriere haben. Bei 43 Prozent hingegen geht der «Trend zur internationalen Karriere von zu Hause aus»; ihnen ist der Kontakt zu ausländischen Kunden und die Arbeit an internationalen Projekten innerhalb der «Komfortzone Schweiz» oft weitaus wichtiger.
Die Flexibilität und Bereitschaft, an anderen Orten zu arbeiten, ist den Konzernen jedoch nicht minder wichtig geworden. «Es geht uns viel zu gut in der Schweiz. Deshalb finden wir immer weniger Leute, die bereit sind, sich versetzen zu lassen», so Bernard Zen-Ruffinen, der Europaverantwortliche des international tätigen Executive-Search-Unternehmens Korn/Ferry. Für viele scheint der Auslandsaufenthalt im CV nur noch eine «Pflichtübung» zu sein, meint Melanie Bründler, Leiterin des Career Development Program vom Aufzugshersteller Schindler.Und auch eine ausgewogene Work-Life-Balance innerhalb ihrer Karriereziele gewinnt für die Befragten mehr und mehr an Bedeutung.
Der Griff der Unternehmen wandert somit zunehmend nach Fachkräften aus dem Ausland; beispielsweise Indien oder China – sie seien, UBS-Manager André Zeder zufolge, ehrgeiziger als die Westeuropäer. Die Schweizer Kandidaten stünden in einem «immer intensiveren Wettbewerb.»
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