Der internationale Frauentag und der erste kantonale Männerbeauftragte
Die Gleichberechtigung von Mann und Frau ist gerade in der Arbeitswelt nach wie vor ein vieldiskutiertes und bislang unzureichend gelöstes Thema.
Beispielsweise auch bei den Verkehrsbetrieben Zürich VBZ. Hier richtete man vor einem halben Jahr eine Werbekampagne direkt an Frauen mit dem Ziel, vermehrt weibliches Personal in die Führerstände von Trams und Bussen einsteigen zu lassen. Bislang sitzen hier nur in jedem fünften Führerstand Frauen. Die Kampagne erzielte ihre Wirkung – sowohl bei den Bewerbungen wie auch bei den Neueinstellungen: im laufenden Halbjahr konnte der Frauenanteil verdoppelt werden. Von 40 neuen Angestellten sind 16 weiblich. Das Ziel der VBZ ist es nun, die Quote über mehrere Jahre hochhalten zu können und den Beruf des Bus- und Tramführers in den Köpfen der Frauen zu etablieren und ihr Interesse langfristig zu wecken.
Auch die SBB will den Frauenanteil in den technischen Berufen steigern; von derzeit fünfzehn auf achtzehn Prozent. Hierzu wurde eine Gender-Managament-Strategie entworfen. Es sieht die Grundsätze vor, Frauen in Lohnsachen gleichzustellen, ihnen Teilzeit-Modelle anzubieten und Werbeaktivitäten auf die weibliche Zielgruppe zuzuschneiden.
Gleichzeitig passieren auch Neuerungen auf der anderen Geschlechterseite – die Fachstelle für Gleichstellung in Zürich gab bekannt, per 1. Juli in einem 80-Prozent-Pensum den ersten kantonalen Männerbeauftragten der Schweiz verpflichtet zu haben. Die Wahl viel auf den 39-jährigen Markus Theunert. Er ist Gründer der Schweizer Männerzeitung sowie Mitinitiant des Schweizer Vätertags und bemüht sich seit Jahren fachlich und politisch in der gleichstellungsorientierten Jungen-, Männer- und Väterarbeit. Die Schaffung dieser Stelle sei ein klares Zeichen des Kanton Zürich, dass ein stärkerer Einbezug der Männer in die Gleichstellungsbemühungen erwünscht sei, sagte Fachstellen-Leiterin Helena Trachsel.
Eines der übergeordneten Anliegen der Fachstelle sei, dass Männer und Frauen in Ausbildung und Arbeitswelt gleichberechtigt sind. Nach wie vor verdienten Männer durchschnittlich mehr als Frauen und umgekehrt hätten es Männer oft schwerer, Familie und Beruf zu vereinbaren.
Quelle:
- Blick.ch: Zürich ist erster Kanton mit einem Männerbeauftragten