Lebenslauf: Die 10 meistgestellten Fragen
Das Verfassen eines Lebenslaufs ist kein Kinderspiel, das ist allgemein bekannt. Seine Strukturierung wird jedoch durch unverzichtbare Inhalte erleichtert: Angaben bezüglich Person, Ausbildung, Berufserfahrung, Nebentätigkeiten, Sprachkenntnissen und spezifischer Informatikkenntnisse sowie Hobbys und Interessen. Dennoch bleiben gewisse Fragen, auf die es keine eindeutigen Antworten gibt...

Lebenslauf: Die 10 meistgestellten Fragen

Texte intro: 
Das Verfassen eines Lebenslaufs ist kein Kinderspiel, das ist allgemein bekannt. Seine Strukturierung wird jedoch durch unverzichtbare Inhalte erleichtert: Angaben bezüglich Person, Ausbildung, Berufserfahrung, Nebentätigkeiten, Sprachkenntnissen und spezifischer Informatikkenntnisse sowie Hobbys und Interessen. Dennoch bleiben gewisse Fragen, auf die es keine eindeutigen Antworten gibt...
  1. Foto oder kein Foto?
    Das ist Ihre freie Entscheidung, ausser in der Stellenanzeige wird ausdrücklich ein Foto verlangt. Fotos in klassischer Kleidung sind zwar immer noch die Regel, doch einige Personalverantwortliche finden, die Bewerber würden darin allzu steif erscheinen: Ein Hauch Natürlichkeit lässt Sie lebendiger und dynamischer wirken. Doch auch andere Fotos spielen  eine Rolle: Immer häufiger wird man Sie „googeln“ und in sozialen Netzwerken suchen, um Ihr wahres Ich zum Vor­schein zu bringen. Doch Vorsicht vor Bildern feuchtfröhlicher Abende oder hemmungslosen Fotos! Achten Sie darauf, was Sie veröffentlichen und wem Sie Zugang zu diesen Informationen geben.
  2. Ziel vs. Profil
    Im Unterschied zum Profil wird beim Ziel auch das Unterneh­men berücksichtigt. Das bedeutet, dass Sie sich zunächst ausführlich über das Unternehmen informieren und Ihr Ziel darauf abgestimmt festlegen. Merken Sie sich: ein Ziel = ein Unternehmen. Die Alternative, den Lebenslauf mit einem Profil zu beginnen (in Form des „Story Telling“, bei dem Ihr Werdegang, Ihre Kompetenzen und Ihr angestrebtes Ziel in wenigen Zeilen dargelegt werden), eignet sich besonders für Karrieremessen. Dort lernen Sie mehrere Unternehmen kennen, sodass es schwierig ist, ein auf ein bestimmtes Unternehmen zugeschnittenes Ziel zu formulieren. Das Profil hat den Vorteil, dass es weniger eingeschränkt ist. Es gilt jedoch weiterhin: Je besser Sie wissen, wohin Sie steuern, desto eher erreichen Sie Ihr Ziel.
  3. Ausbildung vs. Berufserfahrung
    In der Regel steht im Lebenslauf eines Berufsanfängers die Ausbildung vor der Berufserfahrung, da Sie zum Grossteil noch über keine umfangreiche Berufserfahrung verfügen und ein Praktikum oder eine erste Arbeitsstelle auf der Grundlage Ihres akademischen Wissens erhalten werden. Doch ändert dies nichts daran, dass mehr Erfahrung (berufliche oder nichtberufliche) Ihren Mehrwert erhöht, wodurch Sie sich sowohl bezüglich Ihrer Persönlichkeit als auch Ihrer men­schlichen Qualitäten von anderen Bewerbern abheben. Nach zwei oder drei Jahren verändert man die Reihenfolge, wohlwissend, dass das Berufsleben manchmal weit vom Gelernten entfernt ist, nicht mehr alle Wege vorgezeichnet sind und man sich mit­unter fern von seinem ursprünglichen Studium wiederfindet.
  4. Praktika und Studentenjobs: ein und dasselbe?
    Nein. Da Ihre Praktika im Prinzip auf Ihre Studienrichtung ausgerichtet sind, haben diese Vorrang vor den Studentenjobs. Wenn sich beides mit der Zeit abwechselt, können Sie, um mehr Klarheit zu schaffen und um Ihre Praktika hervorzuheben, im Abschnitt „Berufserfahrung“ zwei Unterrubriken einfügen: „Praktika“ und „Studentenjobs“ (oder „temporäre Stellen“ oder „Weiteres“ etc.). Geben Sie dementsprechend auch nicht alle Erfahrungen an, sondern lediglich diejenigen, die für Ihr Ziel am bedeutendsten sind.
  5. Alles ist in meinen Arbeitszeugnissen angegeben …
    Prägnanz wird häufig mit einem Mangel an Informationen verwechselt. Die Beschreibung Ihrer Arbeitsstellen in Ihren Arbeitszeugnissen allein informiert den Personalverantwortlichen nicht ausreichend über Ihre Ergebnisse. Er liest zuerst Ihren Lebenslauf und nicht die verschiedenen beigefügten Dokumente. Es geht nicht darum, den Inhalt Ihrer Arbeitszeug­nisse wortwörtlich wiederzugeben, sondern die für Ihr Berufsziel und die Bedürfnisse des Unternehmens treffendsten Punkte zusammenfassend darzustellen. Dies ist zugleich eine hervorragende Übung, um sich auf das Vorstellungsgespräch vorzubereiten, bei dem man Ihnen mit grosser Wahrscheinlichkeit folgende Fragen stellen wird: „Welche Ihrer Erfahrungen war am bedeutendsten?“, „Was haben Sie zuletzt erreicht?“, „Welches war Ihre grösste Verantwortung?“, etc.
  6. Ich spreche das doch schon in meinem Bewerbungsschreiben an ...
    Einige Personen sind der Meinung, dass menschliche Fähigkeiten keinen Platz im Lebenslauf haben und im Bewerbungs­schreiben hervorgehoben werden müssen, wenn Sie einige Ihrer Ergebnisse erläutern. Das ist richtig, doch schliessen die für den Lebenslauf erforderliche Klarheit und Prägnanz nicht aus, dass Sie Ihre Arbeitsstellen kurz beschreiben. Dies bietet im Gegenteil sogar die Möglichkeit, erreichte Ergebnisse oder bewiesene Fähigkeiten zu betonen.
  7. Deutsch oder Englisch?
    Die Sprachwahl hängt von der Unternehmenssprache ab. Verfassen Sie die Antwort auf eine Anzeige in der Sprache, in der auch die Anzeige geschrieben wurde. Entscheiden Sie sich bei einer Spontanbewerbung für die Sprache, in der das Unternehmen mehrheitlich kommuniziert. Die auf der Webseite der Firma verwendete(n) Sprache(n) ist(sind) ein guter Anhaltspunkt dafür. Sollten Sie zögern und Englisch einfach aus dem Grund wählen, weil Sie Ihr Sprachniveau oder Ihre Mobilität unter Beweis stellen wollen, hüten Sie sich vor Rechtschreib-, Syntax- oder Sprachfehlern. Selbstverständlich gilt dies auch, wenn Sie sich ans Deutsche halten.
  8. Was ist mit Noten und Auszeichnungen?
    Selbstverständlich machen gute Noten zu Beginn des beruf­lichen Werdegangs einen positiven Eindruck. Zögern Sie also nicht und erwähnen Sie diese, jedoch ohne zu übertreiben. Sollten Sie einen Preis erhalten haben, geben Sie diesen ebenfalls an, sagen Sie aber vielleicht etwas mehr dazu … Erklären Sie den Kontext, die erreichten Ergebnisse, die gewählte Vorgehensweise, etc.
  9. Gehören Referenzen in den Lebenslauf?
    In der Deutschschweiz sollte der Lebenslauf Referenzen ent­halten. Verfassen Sie aber keine lange Liste. Zwei bis drei Referenzen reichen vollkommen. Im Gegensatz dazu werden in der Westschweiz keine Referenzen angegeben. Sie können höchstens am Ende angeben, dass „Referenzen auf Anfrage“ nachgereicht werden können. Bereiten Sie jedoch für das Vorstellungsgespräch einen Anhang mit Referenzen vor, falls danach gefragt wird.
  10. Die Frage nach dem Militär
    Auf den ersten Blick hat der Militärdienst wenig mit dem beruflichen Werdegang zu tun. Wenn Sie jedoch eine beachtliche Zeit im Militär verbracht haben und so „Lücken“ in Ihrem Lebenslauf erklärt werden, können Sie Ihren Militärdienst zweifelsohne angeben. An welcher Stelle Sie dies tun, hängt davon ab, was Sie darüber sagen wollen. Zum Beispiel: Wenn Sie ein Jahr Zivildienst geleistet oder nach der Rekruten­schule eine Führungsausbildung absolviert haben, reicht zur Erwähnung dessen eine Zeile in der Rubrik Ausbildung, zwischen Schulbildung und Ausbildung/Universität. Wenn Sie menschliche Fähigkeiten hervorheben möchten, die Sie im Rahmen dieses Dienstes unter Beweis gestellt haben, nennen Sie diese im Abschnitt „Berufserfahrung“ mit Beispielen zu konkreten Ergebnissen. Wenn Sie Ihrem Arbeitgeber lediglich mitteilen möchten, dass Sie vom Militärdienst befreit wurden, können Sie dies im ersten Teil Ihres Lebenslaufs bei den Angaben zur Person anmerken.                                                
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