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Einladung zu einer Reise in Ihre berufliche Zukunft
Artikel erschienen im Career Starter, 15. Ausgabe 2011.
Einladung zu einer Reise in Ihre berufliche Zukunft
Von Françoise Piron,
Leiterin der Vereinigung Pacte,
www.pacte.ch
Heutzutage verlaufen berufliche Karrieren weniger geradlinig als früher. Schuld daran sind berufliche Richtungswechsel, aber auch die wirtschaftliche Instabilität. Die junge Generation ist sich dieser Tatsache bewusst und weiss, dass sie diese Herausforderung meistern muss. Weniger bekannt ist hingegen, wie stark das Geschlecht und der gesellschaftliche Druck den Verlauf einer Karriere beeinflussen. Welches sind aber nun konkret die entscheidenden Phasen einer Laufbahn? Um diese Frage zu beantworten, lade ich Sie zu einer Reise in Ihre berufliche Zukunft ein — mit drei Zwischenhalten.
Erster Zwischenhalt: Sie haben eine erste Stelle gefunden und arbeiten nun seit mehr als drei Jahren am selben Ort. Alles läuft perfekt und Sie denken ernsthaft daran, sich auf eine feste Beziehung einzulassen. Ihr Partner oder Ihre Partnerin hat die gleiche Ausbildung abgeschlossen wie Sie und ist am selben Punkt angelangt. Da kommt man auf Sie zu und bietet Ihnen eine neue Stelle an — eine gute Gelegenheit, um neue Verantwortlichkeiten zu erlangen. Wenn Sie ein Mann sind, werden Sie dieses Angebot nach kurzer Überlegung annehmen, denn schliesslich möchten Sie beruflich weiterkommen. Das ist nur natürlich! Sind Sie aber eine Frau, werden Sie wahrscheinlich zögern, vielleicht sogar erwägen, abzulehnen, und das, obwohl Sie ehrgeizig sind und Ihnen Ihre Arbeit sehr gefällt. Was geht in Ihrem Kopf vor, was bremst Sie? Oft wünscht sich eine Frau nach dem 30. Lebensjahr ein Kind. Sie hat Freundinnen, die bereits Babys haben und ihre innere Uhr beginnt zu ticken. Karriere oder Familie — ein Dilemma tut sich auf. In dieser Situation ist es wichtig, sich an anderen Frauen zu orientieren, die dasselbe erlebt haben. Vorbilder, mit denen man sich austauschen und bei denen man Rat einholen kann. Wie bringt sie ihre Kaderfunktion und ihre zwei Kinder unter einen Hut? Die Erfahrungen der anderen erlauben einem oft, eine andere Sicht der Zukunft zu erhalten und mehr Vertrauen zu fassen.
Reisen wir ein wenig weiter in die Zukunft. Zweiter Zwischenhalt: Das Kind wird Teil Ihrer Beziehung. Die Geburt ist für nächsten Frühling angesagt und Sie freuen sich beide auf diesen schönen Moment. Plötzlich mischen sich nun aber alle ein: Freunde, Kollegen und dann auch noch Ihre Schwiegermutter. Von allen Seiten erhalten Sie Ratschläge und hören Bemerkungen: „Arbeitest du danach Teilzeit?“, „Hörst du auf zu arbeiten?“, oder sogar: „Warum wollt ihr Kinder haben, wenn ihr euch dann doch nicht um sie kümmert?“ Die angehende Mutter plagen Zweifel: Werde ich eine gute Mutter sein, wenn ich gleichzeitig arbeite? Die Vorstellung, dass eine Mutter sich in erster Linie um ihre Kinder kümmern muss, ist Teil unserer Erziehung. Der gesellschaftliche Druck ist überall präsent, wenn auch unterschwellig und nicht offensichtlich. Dieser Druck kann sehr weit gehen und zum Beispiel bei einer Frau, die sich dafür entscheidet, ihre Karriere weiterzuverfolgen und keine Kinder zu haben, Schuldgefühle hervorrufen und dazu führen, dass sie als „egoistisch“ abgestempelt wird.
Ein gesundes Selbstvertrauen ist in diesem Fall wesentlich. Wer auf seine eigenen Entscheidungen und Wünsche vertraut, lässt sich durch die Bemerkungen und Blicke der anderen nicht so leicht aus der Ruhe bringen. Ein Austausch mit anderen Paaren in ähnlichen Situationen ist hier sicher wertvoll. Ausserdem ist die Unterstützung des Partners entscheidend.
Reisen wir weiter und legen wir einige Jahre später einen dritten Zwischenhalt ein. Sie, Frau X, haben eine 80 %-Stelle, Ihr Erstgeborener tollt seit mehreren Monaten herum und Sie erwarten Ihr zweites Kind. Sie, Herr X, haben eine Vollzeitstelle und denken daran, mit der Ankunft des zweiten Kindes zu reduzieren, um sich ein wenig intensiver Ihrer Familie zu widmen. Dadurch kann Ihre Frau zudem Ihre Stelle behalten: Beide arbeiten 80 %, warum nicht?
Doch auch diesbezüglich halten sich die Traditionen hartnäckig. In Ihrem beruflichen Umfeld ist es schwierig, eine solche Veränderung einzuleiten. Wie vorgehen, damit es gelingt? Sprechen Sie erst einmal mit Ihren Kollegen, um diese zu beruhigen und gemeinsam mit Ihnen die in Frage kommenden Möglichkeiten für eine Delegation gewisser Verantwortlichkeiten zu besprechen. Und vor allem: Bitten Sie um ein Gespräch mit Ihrem Chef und machen Sie diesem einen direkten Vorschlag. Vergessen Sie dabei nicht, ihm die Vorteile dieser Lösung zu verkaufen — für ihn und für Sie. Erwähnen Sie auch die Lösungsansätze, die Sie sich für Ihr Team ausgedacht haben.
Kommen wir nun wieder zurück in die Gegenwart, in der Sie sich auf die Suche nach einer ersten Anstellung machen. Was bleibt Ihnen von dieser Reise in Erinnerung? Vergessen Sie vor allem nicht, dass sich die Zeiten zwar geändert haben, doch der gesellschaftliche Druck noch immer präsent und die Klischees stark verankert sind. Um neue Wege zu gehen, werden Sie eine Pionierrolle einnehmen müssen. Dazu sollten Sie sich sowohl als Frau als auch als Mann bei Ihren Entscheidungen wohl fühlen, beruflich wie auch persönlich. Sie beide sollten sich ausserdem auf der gleichen Wellenlänge befinden. Der Schlüssel zur Erreichung eines Gleichgewichts liegt in einer guten Kommunikation in Ihrer Beziehung. Denken Sie daran, wenn Sie sich für Ihren zukünftigen Ehepartner entscheiden!
Mehr Informationen:
www.pacte.ch