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Dress for business, dress for success
Artikel erschienen im Career Starter, 13. Ausgabe 2009.
Dress for business, dress for success
Von Agnès Gabirout Perron,
Head of Staffing and Development,
World Economic Forum
Bei der Stellensuche, aber auch im Berufsalltag bringen Sie mit Ihrem „Look“ Ihre Persönlichkeit auf klar sichtbare Art und Weise zum Ausdruck. Es handelt sich zudem um eine wesentliche Dimension der Unternehmenskultur der Firma, die Sie vertreten. Unterschätzen Sie die Bedeutung Ihres „Looks“ nicht!
Sich anlässlich eines Praktikums, einer temporären oder festen Stelle in ein Unternehmen oder eine Organisation zu integrieren, ist ein entscheidender Schritt im Leben. Seien Sie sich dessen bewusst und werten Sie alle positiven Seiten auf.
Der Berufseinstieg kann einen Bruch darstellen und bedeuten, dass man sich von einer gewissen Leichtigkeit und Sorglosigkeit des Studentenlebens verabschieden muss. Einige verbinden Ängste und Furcht vor dem Unbekannten mit dieser Etappe, gleichzeitig erfüllt sie einen aber auch mit Spannung, Freude, Energie, Motivation, ja sogar Stolz.
Den Schritt in die Berufswelt zu wagen, heisst nicht einfach, sein jetziges Leben, seine universitären und studentischen Gewohnheiten fortzusetzen wie zuvor. Es handelt sich um einen Eintritt in ein neues Umfeld, das seinen eigenen Regeln, Ritualen und Kodizes unterworfen ist. Dazu gehören auch die Vorschriften bezüglich der Kleidung, der so genannte „Dress Code“. Wer erfolgreich sein will, muss diese verstehen, akzeptieren und sich anpassen.
Weil ich es wert bin!
Die Vorbereitung Ihres ersten Vorstellungsgesprächs sollte für Sie eine Gelegenheit darstellen, über sich selbst als „Marke“ oder „Produkt“ nachzudenken. Das Vokabular, das zur Beschreibung dieser Selbstanalyse verwendet wird, ist übrigens aus der Marketingbranche entlehnt: Man spricht von Selbstvermarktung, vom „Personal Branding“.
Nehmen Sie sich während dieser Vorbereitung die Zeit, Ihre Laufbahn, Ihre Ausbildung und Ihre beruflichen Entscheidungen zu analysieren. Erstellen Sie eine Liste all Ihrer Errungenschaften, Erfolge, persönlichen Strategien. Entscheiden Sie, was Sie hervorheben möchten. Es geht darum, zu überzeugen, neugierig zu machen, sich zu verkaufen. Ihr Profil ist ein Ganzes. Es besteht nicht nur aus Ihrem Abschluss und aus einer Liste Ihrer Kompetenzen. Ihre Stärken, Ihre Talente, Ihre Interessen, Ihre Leidenschaften, Ihr persönlicher Stil gehören genauso dazu. Mit Ihrem Look runden Sie das Ganze ab.
Während Sie diese Vorbereitung durchführen, sollten Sie sich auch überlegen, wie Sie auf Ihren Gesprächspartner wirken möchten. Wer sich bemüht, sich fürs erste Vorstellungsgespräch angemessen zu kleiden, berücksichtigt seinen eigenen Wert, respektiert sich selbst und wird sich bewusst, welche Hindernisse er bereits überwunden und welch beschwerlichen Weg er bereits zurückgelegt hat, um bis dahin zu gelangen.
Vielleicht werden Sie nach diesen Überlegungen feststellen, dass Ihr heutiger Look nicht dem Bild entspricht, das Sie einem Rekrutierungsverantwortlichen vermitteln möchten. Tatsächlich stimmt Ihre Kleidung oder Ihre Frisur möglicherweise nicht mehr mit der kompetenten und professionellen Person überein, zu der Sie sich gemausert haben.
Für einige von Ihnen ist ein erstes Vorstellungsgespräch vielleicht die passende Gelegenheit, um sich zum ersten Mal einen dunklen Anzug zu leisten. Ein solcher Einkauf trägt ebenfalls zu diesem symbolischen Statuswechsel bei und erhöht Ihr Selbstbewusstsein. Vergessen Sie eines nie: Sie haben nur eine einzige Chance, einen ersten guten Eindruck zu hinterlassen!
Hilf dir selbst, so hilft dir Gott!
Auf seine Kleidung und sein Aussehen bedacht zu sein, wenn man zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen wird, ist eine Form des Respekts für den Gesprächspartner, den man dabei kennen lernt. Denken Sie an die Gegenseitigkeit. Wenden Sie für sich diejenigen Regeln an, die Sie auch auf andere anwenden.
Ein Rekrutierungsverantwortlicher vertritt z. B. das Image des Unternehmens, bei dem er angestellt ist. Er bemüht sich ebenfalls, mit seiner Kleidung den Stil seiner Firma zu widerspiegeln. Er ist Ihr erster Kontakt. Sein Ziel ist nicht nur, Sie als Bewerber zu beurteilen, es ist auch seine Aufgabe, Ihnen die Struktur, die Kultur, die Werte des Unternehmens, die Arbeitsatmosphäre, die Stelle sowie Ihre Entwicklungsaussichten zu „verkaufen“. Mit seiner Person kann er erreichen, dass Sie Lust haben, beim betreffenden Unternehmen zu arbeiten – oder eben nicht.
Wenn Sie nicht wissen, wie Sie sich bei Ihrem zukünftigen Arbeitgeber kleiden sollen, stellen Sie keine Vermutungen an. Entscheiden Sie sich im Zweifelsfall für einen förmlichen Stil. Es ist besser, zu gut angezogen zu sein, als durch allzu grosse Lockerheit aufzufallen. Wählen Sie einen sachlichen Stil, treten Sie von oben bis unten gepflegt und der Situation angepasst auf. Natürlich dürfen Sie immer ein persönliches Detail hinzufügen, um sich abzuheben, um Ihre Einzigartigkeit oder Ihre Kreativität zu betonen.
Der Zeitpunkt ist jedoch nicht geeignet, sich zur Schau zu stellen oder zu provozieren. Tragen Sie keine Modeartikel. Es ist übrigens auch an der Zeit, auf Glücksbringer und allzu auffälligen Schmuck zu verzichten, selbst wenn Sie an diesen Stücken hängen. Achten Sie darauf, dass Ihr Gegenüber nicht vor lauter Bäumen den Wald nicht mehr sieht! Ein allzu sichtbares Piercing oder Tattoo kann einen Interviewer Ihren Fähigkeiten gegenüber blind werden lassen.
Während der Einarbeitungszeit im Unternehmen ist es gut, wenn Sie sich an Ihrem direkten Vorgesetzten oder an anderen Vorgesetzten orientieren. Dadurch können Sie meist die unausgesprochenen Grenzen dessen, was akzeptiert und toleriert wird, erkennen. Halten Sie die Augen offen! Lernen Sie, in einem Unternehmen zu lesen – zwischen den Zeilen das Unausgesprochene zu verstehen, zu erkennen, was erlaubt ist und was nicht. Denn diese Regeln werden nicht immer explizit festgehalten. Halten Sie sich daran. So können Sie punkten und werden Ihre beruflichen Beziehungen rascher aufbauen. Die Einhaltung dieser Regeln verstärkt Ihre Glaubwürdigkeit.
Es geht nicht darum, auf Ihre Persönlichkeit zu verzichten, sondern eher, einen guten Mittelweg zwischen Ihrem Modegeschmack, Ihren Vorlieben und den Kleidungsvorschriften des Unternehmens, bei dem Sie arbeiten, zu finden. Schliesslich vertreten Sie das Image Ihres Arbeitgebers und nicht Ihr eigenes! In dieser repräsentativen Funktion haben Sie nicht nur Rechte, sondern auch Pflichten und Aufgaben. Das Bild, das Sie von sich vermitteln, ist ein „Mix“: Es entspricht der Branche, für die Sie arbeiten, aber auch Ihrem Beruf, Ihren Gesprächspartnern, den Kunden und VIPs, mit denen Sie zu tun haben.
Jeder Beruf und jede Hierarchiestufe verfügt über eigene Regeln, über einen besonderen Stil, der bei den Kollegen intern und den externen Partnern gleichermassen akzeptiert ist. Man geht selbstverständlich davon aus, dass ein Direktor oder ein Banker sich klassisch kleidet: Anthrazitgrauer Anzug, weisses oder hellblaues Hemd und Krawatte sind die Regel. Hingegen zeigt man sich z.B. gegenüber einer kreativen Persönlichkeit aus einer Kommunikationsabteilung, einem Web-Spezialisten oder einem Forscher an einer Hochschule sehr viel toleranter. Wenn solche Personen keinen Anzug mit Krawatte tragen, sondern ein nicht bis ganz oben zugeknöpftes Hemd und Jeans, sind Sie nicht schockiert. Im Gegenteil, Sie wären vielleicht sogar erstaunt, wenn es anders wäre!
Kleider machen Leute!
Sich klassisch elegant zu kleiden, heisst nicht nur, einem Rekrutierungsverantwortlichen oder einem Vorgesetzten genehm zu sein, sich den Vorschriften zu beugen und sich in ein Unternehmen zu integrieren. Angemessene Kleidung hat auch eine gewisse „Feedback-Funktion“. Wie Sie sich kleiden, wirkt sich darauf aus, wie Sie sich fühlen. Ihre Kleidung vermittelt Ihnen eine gewisse Fassung, dank der Kleidung werden Sie ernst genommen. Sie verhalten sich professioneller. Ihre Kleidung hilft Ihnen, Ihrer Funktion gerecht zu werden, genau wie ein Schauspieler, der sich in seine Figur hineinversetzt, indem er sein Bühnenkostüm anzieht, oder ein Sportler, der seine Ausrüstung anlegt.
Es ist wichtig, sich in den gewählten Kleidern wohl zu fühlen und nicht den Anschein zu erwecken, man habe sich verkleidet. Fachleute in der Personalentwicklung verwenden den Begriff „Alignment“, um die Harmonie zu bezeichnen, die zwischen einer Person, ihrer beruflichen Rolle und ihrer Ausstrahlung in dieser Rolle besteht.Mit der Zeit erweisen sich die Kohärenz und das wiederholte Tragen gewisser situationsangepasster Kleidungsstücke als unterstützendes Element. Ein intern und extern geachteter Experte erntet noch mehr Anerkennung, wenn sein Aussehen immer situationsangepasst ist. Ist seine Kleidung hingegen zu locker, unpassend oder sogar schockierend, muss er seine Bemühungen verdoppeln. Von Ihrem Aussehen lässt sich auch auf Ihre Emotionen und Ihre Motivation schliessen. Achten Sie auf Veränderungen und darauf, wie diese in Ihrem Umfeld wahrgenommen werden.
Der Ex-CEO einer amerikanischen Bank ist bekannt für seine Intoleranz gegenüber nachlässig gekleideten Angestellten. Er glaubt fest an die Devise „ein schlecht gekleideter Mitarbeiter ist ein Mitarbeiter, der wenig nachdenkt“. Das ist übertrieben, zeigt aber, wie viel Gewicht in bestimmten Unternehmenskulturen auf den „Dress Code“ gelegt wird.
Thank God it’s Friday!
Wenn das Unternehmen, bei dem Sie arbeiten, den „Casual Friday“ eingeführt hat, d. h. toleriert, dass die Angestellten am Freitag etwas weniger formell gekleidet erscheinen, informieren Sie sich genau, um die Grenzen des Annehmbaren nicht zu überschreiten.Vorsicht! Nur weil die Atmosphäre entspannt ist, heisst das noch lange nicht, dass Sie sich alles leisten können. Oft benötigt man sogar ganz schön viel Subtilität, um herauszufinden, was „entspannt“ im jeweiligen Arbeitsumfeld genau bedeutet. Manchmal ist es sehr viel schwieriger, „entspannt“ als „gut gekleidet“ zu erscheinen.
Vergessen Sie nie, dass die Geschäfte, die Handelsbeziehungen und die beruflichen Kontakte auch am Freitag weitergeführt werden. Auch wenn Sie an jenem Tag vielleicht keine Besucher empfangen müssen, gilt dies möglicherweise nicht für Ihre Kollegen oder Vorgesetzten. Seien Sie achtsam. Sie vertreten auch am Freitag Ihre Firma. Keine Extravaganz – zerschlissene Jeans oder Tops sind auf jeden Fall daneben!
Sie haben es sicher gemerkt: Es ist möglich, die verschiedenen Elemente Ihres Aussehens optimal zu nutzen, um Ihren Einstieg in die Berufswelt mit Erfolg zu bewältigen – ja generell, um erfolgreich zu sein. Lassen Sie sich diese Chance nicht entgehen!
Ihre Persönlichkeit setzt sich aus unzähligen Facetten zusammen. Doch nicht alle davon werden sich im beruflichen Umfeld zeigen. Das gleiche gilt für Ihren Stil: Legen Sie sich nicht selbst auf ein Bild von sich fest, probieren Sie Neues aus, zeigen Sie sich flexibel und entwicklungsfähig. Fragen Sie sich immer wieder, ob Ihre Kleidung, Ihre Accessoires, Ihre Frisur, Ihre Körperhaltung der Situation entsprechen. Ohne viel Aufwand zu betreiben, können Sie auf einige Ihrer Lieblingskleider oder Schmuckstücke verzichten – und damit viel erreichen.
Dabei bleibt Ihnen stets die Freiheit, Ihre Wochenenden oder Ferien zu nutzen, um sich so anzuziehen, wie es Ihnen gefällt.