Schneller wachsen bei den Kleinen
Artikel erschienen im Career Starter, 16. Ausgabe 2012.

Schneller wachsen bei den Kleinen

Von Timon Ruther, Geschäftsleiter, academics4business ag

Grossunternehmen oder KMU? Diese Frage stellen sich die wenigsten bei der Wahl ihres zukünftigen Arbeitgebers. Viele verhalten sich dabei eher konservativ und bewerben sich mehrheitlich bei bekannten Firmen. Dabei haben auch KMU Vorteile zu bieten.

Die grosse Mehrheit der Unternehmen in der Schweiz sind kleine und mittlere Unternehmen (KMU) und zwei Drittel aller Arbeitsplätze werden von dieser Gruppe angeboten. KMU haben einen Bedarf an hochqualifizierten Arbeitskräften. Sie stehen
jedoch oft hinter den Grossen in der zweiten Reihe. Dabei können KMU den Arbeitnehmenden Vorteile bieten, die wiederum Grossunternehmen in dieser Form nicht zu offerieren haben.

Vorteile eines KMU als Arbeitgeber

Viele der kleineren Unternehmen sind auf ihrem Spezialgebiet Weltmarktführer. Innovation und Expansion stehen in ihrer Strategie im Vordergrund. Diese Dynamik setzt sich vielfach in den Strukturen der Unternehmen fort. Berufseinsteiger, die sich für ein KMU entscheiden, dürfen damit rechnen, schnell Verantwortung übernehmen zu können. In einem KMU sind auch die Aufgabenbereiche breiter als bei einem Grossunternehmen. Häufig rechnet es sich für ein KMU nicht, für jede Funktion einen Mitarbeiter oder eine ganze Abteilung einzusetzen. Bei grossen Unternehmen hingegen erhalten Einsteiger klar definierte Funktionen und Zuständig­keitsbereiche. Je nach Präferenzen kann sich der Bewerber diese strukturell bedingten Unterschiede zwischen KMU und Grossunternehmen zu Nutze machen. Für viele Berufseinsteiger ist die Perspektive, mehrere Aufgaben zu übernehmen und einen vertieften Einblick in unterschied­liche Bereiche der Wertschöpfungskette zu erhalten, für den Kompetenzaufbau und die eigene berufliche Identitätsfindung von entscheidendem Vorteil.

Grossunternehmen vs. KMU

Trotz der volkswirtschaftlichen Bedeutung ihrer Unternehmen und den vielfach spannenden Tätigkeitsfeldern haben es KMU-Chefs oftmals nicht leicht, von Hochschul­absolventen wahrgenommen zu werden. Ein Grund dafür: Die kleinen und mittleren Unternehmen stehen im Wettbewerb um Absolventen in scharfer Konkurrenz zu Grossunternehmen und Firmen aus dem Finanz- oder Beratungssektor. Letztere locken junge Talente mit attraktiven Gehältern und internationalen Trainee-Programmen. Das sind Trümpfe, mit denen
ein KMU nur selten aufwarten kann. Darüber hinaus ist auch in der KMU-Welt nicht alles perfekt. Nachteile gegen­über Grossunternehmen sind oftmals bei internen Weiterbildungsmöglichkeiten zu suchen. Und geht es um den Aufbau einer internationalen Karriere, können die Kleinen mit den Grossunternehmen ebenfalls selten mithalten. Trotzdem sollten sich Absolventen nicht durch das Image und das Prestige eines potenziellen Gross­arbeitgebers blenden lassen, sondern auch weniger bekannte KMU bei der Jobsuche berücksichtigen. Diese können sich bei näherer Betrachtung als innovative Arbeitgeber entpuppen.

Wie finden Arbeitnehmer und KMU zusammen?

Bleibt am Ende die Frage, wie Studierende und Absolventen einerseits und KMU andererseits zusammenfinden. Gute Absolventen haben in der Regel nach Studien­abschluss verschiedene Jobalternativen und entscheiden häufig zugunsten der grösseren Unternehmen, was in vielen Fällen daran liegt, dass KMU auf dem Radar der Studierenden gar nicht auftauchen. KMU sind, gemessen an ihrer Zahl und volkswirtschaftlichen Bedeutung, an Job-Messen untervertreten. Die wenigsten kleineren Unternehmen verfügen über institutionalisierte Kanäle zu den Hochschulen. Deshalb gehen sie oft den Weg über Personalvermittler, um an die gesuchten Talente zu kommen.

academics4business arbeitet mit über 200 attraktiven KMU zusammen und unterstützt Studierende und Absolventen kostenlos bei der Wahl des geeigneten Arbeitgebers. Unabhängig von dessen Grösse.

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